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Der Einstieg als neue Führungskraft ist schwierig – vor allem für „Führungsneulinge“ oder für Führungskräfte ohne ausreichende Vorbereitung und Planung.
In der ersten Führungsposition haben Sie es als neuer Verantwortlicher mit Situationen zu tun, die Sie bisher nicht kannten und für die Sie noch keinen Erfahrungsschatz besitzen, auf den Sie bauen können. Oder möglicherweise haben Sie einen, aber dieser hilft Ihnen in der neuen Position nicht weiter, weil die Ausgangssituation ganz anders ist.
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Das Risiko, sich in der neuen Rolle unangemessen oder gar falsch zu verhalten ist für Sie als Führungseinsteiger besonders groß. Sie können sich durch unbedachtes Führungshandeln rasch in unangenehme Situationen manövrieren, aus denen Sie nur mithilfe vieler Erklärungen und dem Verständnis der anderen wieder herauskommen.

In diesem Blogartikel zeige ich Ihnen auf, weshalb der Einstieg als neue Führungskraft so schwierig ist, womit Sie konfrontiert werden und mit welchen Lösungsansätzen Sie die Chancen auf eine erfolgreiche Einarbeitung erhöhen.

Was macht die neue Rolle so schwierig? Was ist neu gegenüber der bisherigen Laufbahn als Fachexperte?

Meiner Erfahrung nach ist es der ungeübte Umgang mit bisher nicht gekannten Widersprüchen und Spannungsfeldern.

Sie werden als Führungskraft feststellen, dass Sie permanent mit unterschiedlichen und widersprüchlichen Interessen und Aufgaben konfrontiert werden, deren Problematik Sie oft rasch lösen müssen. Sie erleben bisher ungeahnte Konflikte und spüren den Druck von allen Seiten, diese Dilemmata zu entflechten.

Mit welchen Widersprüchen müssen Sie umgehen?

Hier einige Beispiele:

Polaritäten, mit denen Führungskräfte umgehen müssen

Ihre Funktion und Aufgabe als Führungskraft liegt darin, diese unterschiedliche Pole zu überwinden, zu “überbrücken”.

Aber wie wollen Sie als “Nicht-Erfahrener“ vorgehen? Wie wollen Sie die verschiedenen Interessen unter einen Hut bringen? Sie werden merken, dass es kein Schwarz und Weiß mehr gibt wie damals als Fachkraft, kein Entweder-Oder. Es ist nicht mehr eindeutig und klar, was zu tun ist.

Wichtig:

    • Verstehen Sie diese widersprüchlichen Situationen nicht als Gegeneinander, nicht als Gegen-Sätze, die Sie bekämpfen müssen.
    • Meines Erachtens liegt die Lösung auch nicht darin, eine Balance zwischen den Polen zu finden. Dies wäre ein aussichtsloses Unterfangen; ein Gleichgewicht wäre nicht herzustellen, denn die Situationen, mit denen Sie umgehen müssen, bergen immer eine gewisse Instabilität in sich.
    • Es geht vielmehr darum, einen „dritten Weg“ – einen noch unbekannten Weg – zu entfalten, um mit dem Spannungsfeld umzugehen, das sich durch das Zusammentreffen der unterschiedlichen Pole ergibt. Dafür gibt es keine vorgefertigten Tipps. Denn sowohl die Ausgangssituationen, die anvisierten Ziele sowie die mitgebrachten Erfahrungen sind unterschiedlich.

Mein Tipp für den Umgang mit widersprüchlichen Situationen:

Verringern Sie das Spannungsfeld durch „Bewegung“!

Mit „Bewegung“ meine ich in diesem Zusammenhang ein Führungsverhalten, das Bewegung initiiert und selbst in Bewegung bleibt, also nichts Statisches oder Eingegrenztes beinhaltet: Beweglich sein im Austausch mit den umgebenden Menschen, beweglich sein bei der Zielausrichtung und Umsetzung, beweglich sein mit Strukturen usw. Die Richtung vorgeben und doch achtsam und flexibel bleiben.

Hier einige Lösungsansätze:

    Nehmen Sie wahr und achten Sie bewusst darauf, wie die Interessen, Erwartungen, Positionen gelagert sind, wie die Aufgaben definiert sind.
    Denken Sie voraus und durchdringen Sie gedanklich die Situationen, die auf Sie zukommen oder die Sie lösen müssen.
    Planen und strukturieren Sie Ihre Einarbeitungszeit. Erstellen Sie eine Roadmap für die ersten drei Monate.
    Legen Sie den Fokus der Einarbeitung auf die Kommunikation: Gehen Sie auf die Menschen zu, sprechen Sie mit Ihren Stakeholdern, stellen Sie relevante Fragen, hören Sie genau zu und verhandeln Sie.
    Entwickeln sie eigene Standpunkte!
    Treffen Sie bewusste Entscheidungen, wie Sie handeln wollen und akzeptieren Sie, unter Umständen Fehler zu machen. Machen Sie Ihre Entscheidungen transparent.
    Reflektieren Sie Ihre Erfahrungen – am besten im Austausch mit anderen: im Tandem, in einer Peer-Group, mit einem Mentor oder mit einem Coach.

Dieses “multifokale” Vorgehen ist gerade für Führungsneulinge nicht leicht, denn der Blick muss auf Vieles gleichzeitig gerichtet werden. Aber nur durch Übung werden Sie zum Meister!
Übrigens: Wie Sie die Ambiguitätstoleranz, die Ihnen als Selbstkompetenz in solchen Situationen besonders hilfreich ist, weiter entwickeln können, erfahren Sie in einem separaten Blogartikel.

 
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